Götzendämmerung für Frühaufsteher
Es waren nur ein paar Sätze im ehemaligen Nachrichtenmagazin 'Spiegel': Andreas Hillger, seines Zeichens Theaterkritiker der "Mitteldeutschen Zeitung" in Halle, habe jahrelang unter Pseudonymen Bühnenstücke verfasst, die in seinem Berichtsgebiet aufgeführt wurden. Diese wurden dann ausnahmslos von seinen mitteldeutschen "Journalisten"-KollegInnen (darunter seiner Frau) mit begeisterten Kritiken gefeiert: "Ein Projekt also mit Vorbildcharakter, das Schule machen sollte ... Das Publikum tost."

August Buchner und Frank Wallis (zwei seiner Pseudonyme) wurden zu Starautoren hochgejubelt, Hillger wurde zum meist gespielten Gegenwartsautor in Sachsen-Anhalt. In der "MZ" wurde "Wallis" als reale Person beschrieben, ein "junger, sehr belesener Autor", seine Uraufführungen waren stets "umjubelt". Hillger bedankte sich mit lobenden Artikeln über die Theatermacher, die seine Stücke auf die Bühne brachten. Das Anhaltische Theater Dessau, die Händelfestspiele, das Impulsfestival, das Werkleitz-Festival, die Theatrale Halle und die Bühne Wittenberg konnten so auch euphorische Lobeshymnen für ihre eigenen, eher unterdurchschnittlichen Hervorbringungen einfahren.
Die dramaturgische Schreckensherrschaft von schlechtem Theater und manipulativer Presse hat erst einmal aufgehört, die "Mitteldeutsche Zeitung" schweigt drohend, Ratlosigkeit im "Land der Frühaufsteher". Zu wünschen wäre, dass etwas besseres nachkommt, nur wie?

August Buchner und Frank Wallis (zwei seiner Pseudonyme) wurden zu Starautoren hochgejubelt, Hillger wurde zum meist gespielten Gegenwartsautor in Sachsen-Anhalt. In der "MZ" wurde "Wallis" als reale Person beschrieben, ein "junger, sehr belesener Autor", seine Uraufführungen waren stets "umjubelt". Hillger bedankte sich mit lobenden Artikeln über die Theatermacher, die seine Stücke auf die Bühne brachten. Das Anhaltische Theater Dessau, die Händelfestspiele, das Impulsfestival, das Werkleitz-Festival, die Theatrale Halle und die Bühne Wittenberg konnten so auch euphorische Lobeshymnen für ihre eigenen, eher unterdurchschnittlichen Hervorbringungen einfahren.
Die dramaturgische Schreckensherrschaft von schlechtem Theater und manipulativer Presse hat erst einmal aufgehört, die "Mitteldeutsche Zeitung" schweigt drohend, Ratlosigkeit im "Land der Frühaufsteher". Zu wünschen wäre, dass etwas besseres nachkommt, nur wie?
stulli - 26. Mär, 04:20